40 Jahre AsF – die Arbeitsgemeinschaft der Mittelfränkinnen im besten Alter!

Elke Ferner, Asf-Bundesvorsitzende

07. November 2016

Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) in Mittelfranken feierte ihr 40-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass besuchte die Bundesvorsitzende der ASF Elke Ferner (MdB, Mitglied des Parteivorstandes, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) im Herbst die mittelfränkischen Genossinnen.

Vor dem Festakt stand ein Fachgespräch auf dem Programm: Gemeinsam mit der Bezirksvorsitzenden Amely Weiß und ihrer Stellvertreterin Claudia Leuschner traf sich Ferner zum Gespräch mit Lilith e.V. in der Beratungsstelle für drogenabhängige Frauen und Kinder des Vereins. Im Gespräch wurde deutlich, wo die Not am größten ist: So wurden in den letzten Jahren die Plätze für Therapien von 20 bis 30 auf nunmehr 6 abgebaut. Aufgrund der dadurch entstandenen Wartezeit auf einen Therapieplatz erleben viele drogenabhängige Frauen diese nicht mehr und sterben vorher. Als weitere Gesprächspartnerinnen waren Frauen von Kassandra e.V. anwesend, einer Beratungsstelle für Prostituierte. Etwa 1000 Frauen und Männer wurden im vergangenen Jahr durch Kassandra betreut, begleitet bzw. beraten. Aufgrund der auslaufenden Finanzierung im Jahr 2018 sieht sich die Beratungsstelle vor eine neue Herausforderung gestellt, dabei belaufen sich die laufenden Jahreskosten gerade einmal auf ca. 100.000 €. Die Mitarbeiterinnen von Kassandra wünschen sich mehr Fachberatungsstellen und mehr Förderung bei Modellprojekten.

Nach diesem interessanten Fachgespräch ging es zum Festakt anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der ASF Mittelfranken ins Nürnberger Gewerkschaftshaus.

Amely Weiß begrüßte die zahlreich erschienenen Genossinnen und Gäste. Aus allen Unterbezirken Mittelfrankens waren Frauen gekommen und berichteten von ihrer Arbeit. Anschließend gab es verschiedene Stationen in Zehn-Jahres-Schritten, die deutlich machten, was die Arbeit der ASF-Frauen verbindet: der Kampf um die Quote, die Abtreibungsdebatte, das Reißverschlussverfahren auf Wahllisten und natürlich die politische Teilhabe der Frauen an allen politischen Themen.

Elke Ferner erinnerte in ihrer Festrede an die Abschaffung der Hausfrauenehe: nur mit Einverständnis des Mannes durfte die Frau arbeiten. Ein weiterer Meilenstein war 1997: Hier wurde die Vergewaltigung in der Ehe erstmals unter Strafe gestellt. Im Juli dieses Jahres wurde endlich das Sexualstrafrecht reformiert und der Grundsatz „ Nein heißt Nein“ entsprechend verankert; jede nicht einvernehmliche sexuelle Handlung wird damit bestraft. Als Themen, für die wir uns zukünftig noch einsetzen werden, wurde die Forderung nach einem Pflegeunterstützungsgeld genannt. Denn auch hier sind es die Frauen, die überwiegend die Pflege von Angehörigen übernehmen. Ebenso wird das Anrecht auf Ganztagsschulpflicht in der ein oder anderen politischen Debatte kontrovers diskutiert werden. „Nur so kann dem Rechtsanspruch auf Bildung gerecht werden und das bundesweit!“, so Ferner.

40 Jahre Arbeit für die Gleichstellung der Frau in Familie, Beruf, Gesellschaft und Politik haben große Fortschritte für Frauen gebracht. Aber es gibt immer noch Handlungsbedarf: in Mittelfranken, Deutschland, Europa und weltweit. Dafür setzen wir uns ein: „Damit die Gleichstellung der Frau eine Selbstverständlichkeit wird“, betonte die ASF-Vorsitzende Amely Weiß in ihrem Schlusswort.

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