Gewalt gegen Frauen darf kein Tabu-Thema sein!

Micky Wenngatz, Vorsitzende der bayrischen SPD-Frauen beteiligt sich an der Aktion #Hilfetelefon

25. November 2015

Micky Wenngatz, die Vorsitzende der SPD-Frauen (Arbeitsgemeinschaft der sozialdemokratischen Frauen, AsF) in Bayern erklärt zum heutigen internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen:

Heute ist der internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen. Noch immer wird Gewalt gegen Frauen oft verschwiegen, das Reden darüber tabuisiert. Aber Gewalt gegen Frauen darf kein Tabu-Thema sein! Daher ist es Zeit, das Schweigen zu brechen!

Heute ist der Tag an dem ganz besonders und in vielfältiger Weise auf diese Form der Menschenrechtsverletzung hingewiesen wird. Frauen erfahren zu Hause, am Arbeitsplatz, in der Öffentlichkeit und im Internet Gewalt. Sie werden geschlagen, zum Sex gezwungen oder anderweitig missbraucht. Die Internet-Aktion oder ‪#‎schweigenbrechen‬ macht auf das bundesweite Hilfstelefon, an das sich betroffene Frauen täglich rund um die Uhr, kostenlos, anonym, barrierefrei und in 15 Sprachen an unter 08000 116 016 wenden können.

Um die Situation von betroffenen Frauen zu verbessern, ist es dringend notwendig, die ständige Unterfinanzierung der Frauenhäuser, Notrufe und Beratungsstellen zu beseitigen und eine verlässliche Finanzierung der Hilfsangebote zu gewährleisten. Daher bin ich ganz besonders für Aktionen wie „Let's Face it!, der SPD-Frauen in Unterfranken, die auf die schwierige Lage von Frauenhäusern aufmerksam machen, dankbar.

Ein weiterer Schritt wäre die Ratifizierung der sogenannten Istanbuler Konvention. Eine Forderung, die endlich erfüllt werden muss! Damit würde sich Deutschland verpflichten, Frauen vor allen Formen der Gewalt zu schützen, Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt zu verhüten und einen Beitrag zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau zu leisten.

Ungleiche Machtverhältnisse in Lebensgemeinschaften auf Grund finanzieller Abhängigkeit der Partnerin oder eines alten hierarchischen Rollenverständnisses, begünstigen Gewalt. Daher ist eine konsequente Gleichstellungspolitik die echte Partnerschaften, in denen beide Partner selbstbestimmt handeln können, ermöglicht eine wichtige Grundlage häuslicher Gewalt vorzubeugen.

Hintergrund

Am 25. November 1960 wurden die Schwestern Mirabal durch den Diktator der Dominikanischen Republik Trujillo grausam ermordet. In der Folge fassten lateinamerikanische Feministinnen den Plan, den 25.November zum Widerstandstag gegen Versklavung und sexualisierte Gewalt an Frauen auszurufen. Ihr kontinuierliches Engagement fand bei den Vereinten Nationen Gehör und so wurde dieser Tag im Jahr 1999 zum internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen deklariert.

Laut UNO wird weltweit jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben geschlagen, vergewaltigt, oder misshandelt und auch in Deutschland erfahren Mädchen und Frauen leider immer noch täglich Gewalt. So werden auch bei uns Mädchen und junge Frauen in ungewollte Ehen gezwungen, erlebt jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt durch einen Beziehungspartner und allein in Bayern fliehen jedes Jahr mehr als 2000 Frauen mit ihren Kindern in eines der Frauenhäuser.

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