„Es ist nicht hinnehmbar, dass sich in Deutschland in den letzten 10 Jahren die Situation der Frauen in Bezug auf Gleichstellung verschlechtert hat. Anstatt mutig die Gleichberechtigung voranzutreiben, fällt man zurück!“, beklagt die fränkische SPD-Europaabgeordnete Kerstin Westphal.
Laut dem kürzlich veröffentlichten „Gender Gap Report 2016“ des Weltwirtschaftsforums seien die Unterschiede zwischen Frauen und Männern so groß wie seit 2008 nicht mehr. Bezogen auf wirtschaftliche Aspekte, wie Löhne und Arbeitsmarkt, wird die Lücke für das Jahr 2016 mit 59 Prozent bemessen. Im Vergleich zu Männern haben Frauen somit nur die Hälfte an wirtschaftlichen Chancen.
Deutschland in den letzten 10 Jahren auf Platz 13 abgerutscht
„Wenn man bedenkt, dass laut Expertenschätzungen diese Unterschiede erst in 170 Jahren überwunden sein werden, ist das in der heutigen Zeit nicht akzeptabel. Die Lücken im Bereich Einkommen, Bildung und Gesundheit sind immer noch viel zu groß!“, so Kerstin Westphal. Lag Deutschland im Jahre 2006 noch auf dem fünften Platz, belegt es derzeit Platz 13 zwischen Burundi und Namibia.
„Es kann nicht sein, dass Frauen weltweit nur halb so viel verdienen wie Männer, obwohl sie im Durchschnitt viel länger arbeiten. Das ist ungerecht! Für die Gleichstellung von Männern und Frauen scheint es immer noch an Mut zu fehlen. Es ist an der Zeit einen großen Schritt vorwärts zu gehen!“, fordert Westphal.
Es gibt auch Hoffnung auf Besserung: Vor wenigen Wochen hat sich die Bundesregierung auf das "Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern" geeinigt. U. a. sollen Unternehmen mit mehr als 200 Beschäftigten ihr Personal darüber informieren, wie viel Geld ihre KollegInnen in vergleichbaren Positionen verdienen. „Es ist gut, dass unsere Familienministerin Manuela Schwesig eine Einigung erzielen konnte. Somit können Frauen direkt einsehen, welches Gehalt ihre männlichen Kollegen in gleicher Position beziehen. Ich hoffe, dass der Bundestag diesen Gesetzentwurf zügig verabschiedet“, so Westphal.