Anlässlich des internationalen Frauentages am 8. März erklärt die Landesvorsitzende der bayrischen SPD-Frauen Micky Wenngatz:
„Diesmal ist der Internationale Frauentag ein echter Tag der Freude. Die Quote ist Gesetz und vorbei sind endlich die Zeiten nie erfüllter freiwilliger Vereinbarungen. Ein Meilenstein für die Gleichberechtigung, der auch bei vielen Aktionen zum Internationalen Frauentag in Bayern gewürdigt werden wird.
Mit der Quote ist ein wichtiges SPD-Projekt aus dem Koalitionsvertrag erfolgreich abgeschlossen. Für Aufsichtsräte von börsennotierten und voll mitbestimmungspflichtigen Unternehmen gilt damit in Zukunft eine feste Geschlechter-Quote von 30 Prozent. 3.500 weitere Unternehmen sind verpflichtet, feste Zielgrößen für ihre Aufsichtsräte und die zwei darunter liegenden Führungsebenen zu erstellen und einzuhalten. Für die Gremien des öffentlichen Dienstes gilt ebenfalls eine Quote von 30 Prozent, die im Jahr 2018 auf 50 Prozent erhöht wird.
Mehr Frauen in Führungspositionen sind ein wichtiger Schritt für die Gleichstellung von Frauen und Männern. Das Gesetz zur Quote kann aber nur ein Baustein von vielen sein, denn Gleichstellung bezieht sich auf alle Lebensbereiche und nicht nur auf Karrierewünsche. Wir wollen mehr und wir haben ein Recht auf mehr!
Wir wollen ein starkes Gesetz zur Entgeltgleichheit, um die Lohnlücke zwischen Frauen und Männer von noch immer erschreckenden 22 Prozent zu bekämpfen, eine Familienarbeitszeit sowie den Ausbau von Ganztags-Kitas und –Schulen für eine bessere Vereinbarkeit. Ebenso wollen wir eine Aufwertung der sogenannten Frauenberufe, gute Arbeit statt prekäre Beschäftigung.
Wir wollen ein selbstbestimmtes Leben ohne Gewalt. Eine Reform des §177 StGB (Vergewaltigung; sexuelle Nötigung) dahingehend, dass jede Nötigung zu sexuellen Handlungen ohne Einwilligung des Opfers bestraft wird sowie die Unterzeichnung der sogenannten Istanbul Konvention.
Wir brauchen eine Veränderung des geschlechtsspezifischen Verhaltens. Das gleichberechtigte und partnerschaftliche Miteinander von Mann und Frau muss bereits in Erziehung von Kindern das Leitbild sein. Frauen haben bessere und höhere Bildungsabschlüsse als Männer, sind aber trotzdem in der Wahl der Studienfächer und Berufe stark eingeschränkt. Geschlechterrollen und Stereotype, die Mädchen und Jungen in ihrer Entfaltung einschränken, spielen bei der Entscheidung eine große Rolle. Deshalb entscheiden sich Frauen häufiger für einen Job als Erzieherin, Männer wiederum werden Ingenieure. Und die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und existenzsichernder Erwerbsarbeit muss für alle möglich sein – unabhängig vom Geschlecht.“