München – „Die Frauenhäuser in Bayern sind dramatisch unterfinanziert. Das muss sich endlich ändern!“ Mit diesen Worten forderte die Vorsitzende der bayerischen SPD-Frauen Micky Wenngatz anlässlich des heutigen internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen die bayerische Staatsregierung auf, Frauenhäuser ausreichend zu finanzieren. „Dass effektive Hilfs- und Schutzangebote dringend nötig sind, zeigt auch eindrucksvoll die aktuelle Bewegung #MeToo“, sagte die Landtagskandidatin.
„Allein in Bayern suchen jedes Jahr über 2.000 Frauen in Frauenhäusern Zuflucht vor gewalttätigen Partnern. Doch jede zweite Frau bekommt dort keinen Platz. Ohne den großartigen Einsatz von Ehrenamtlichen überall in Bayern wäre die Situation noch schlimmer“, erklärte Wenngatz. „Auch Notrufe, Beratungsstellen und andere Hilfsangebote für Frauen, die von Gewalt betroffen sind, müssen endlich verlässlich finanziert werden.“
„Die CSU täte am liebsten so, als gäbe es in Bayern keine Gewalt gegen Frauen“ „Die Arbeitsgemeinschaft der sozialdemokratischen Frauen (AsF) in Bayern fordert seit gefühlten Ewigkeiten, dass die Staatsregierung ihrer Verantwortung gegenüber den betroffenen Frauen – und ihren Kindern! – gerecht wird. Aber die CSU würde am liebsten so tun, als wäre Bayern eine heile Welt, in der es keine Gewalt gegen Frauen gibt“, so die SPD-Politikerin, die für die SPD im Münchner Südwesten zur Landtagswahl antritt. „In Wirklichkeit erlebt jede vierte Frau mindestens einmal im Leben Gewalt durch ihren Beziehungspartner.“
Deutschland hat sich international verpflichtet, Frauen effektiv vor Gewalt zu schützen („Istanbul-Konvention“). „Davon kann keine Rede sein, wenn Frauen aus Mangel an Frauenhaus-Plätzen zurück in die häusliche Gewaltsituation müssen“, sagte die bayerische AsF-Vorsitzende. „Wir brauchen einen Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe, wie ihn auch die SPD-Bundestagsfraktion fordert. Vielleicht wird das dem Freistaat auf die Sprünge helfen, wenn die Gefahr für Leib und Leben der Frauen schon kein ausreichendes Argument für die CSU ist!“
Die bayerische AsF-Vorsitzende weist zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen auch noch einmal auf das bundesweite Hilfstelefon hin, an das sich betroffene Frauen rund um die Uhr in 15 Sprachen wenden können. Es ist rund um die Uhr besetzt, kostenlos, anonym und barrierefrei unter 0 80 00 116 016 erreichbar.
Am 25. November 1960 wurden die Schwestern Mirabal durch den Diktator der Dominikanischen Republik Trujillo grausam ermordet. In der Folge fassten lateinamerikanische Feministinnen den Plan, den 25. November zum Widerstandstag gegen Versklavung und sexualisierte Gewalt an Frauen auszurufen. Ihr kontinuierliches Engagement fand bei den Vereinten Nationen Gehör und so wurde dieser Tag im Jahr 1999 zum internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen deklariert.
Laut UNO wird weltweit jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben geschlagen, vergewaltigt, oder misshandelt und auch in Deutschland erfahren Mädchen und Frauen immer noch täglich Gewalt. So werden auch bei uns Mädchen und junge Frauen in ungewollte Ehen gezwungen, erlebt jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt durch einen Beziehungspartner und allein in Bayern fliehen jedes Jahr mehr als 2.000 Frauen mit ihren Kindern in eines der Frauenhäuser.