Die SPD Frauen begrüßen die bisher bekannten Empfehlungen der Kommission bezüglich Schwangerschaftsabbrüchen. Eine Entkriminalisierung ist sehr wichtig. Unbestritten handelt es sich um die Abwägung fundamentaler Rechte. Über diese können und sollen die Betroffenen aber selbstständig entscheiden. Denn Schwangere müssen ebenso als Menschen mit Würde und Rechten und nicht als Gefäß zum Austragen einer Schwangerschaft gesehen werden. Die bisherige Regelung im Strafgesetzbuch führt dazu, dass Schwangere, die sich für einen Abbruch entscheiden, kriminalisiert und gesellschaftlich geächtet werden und das Recht auf selbstbestimmte Familienplanung sowie gesundheitliche und sexuelle Selbstbestimmung eingeschränkt ist.
Das Thema Schwangerschaftsabbruch ist eines, von dem unmittelbar nur Frauen bzw. gebärfähige Menschen betroffen sein können. Ungewollt Schwangere sind mit Blick auf den bisherigen zeitlichen Druck, der vom Gesetzgeber vorgegeben ist und insbesondere durch die mangelnde Versorgungslage verstärkt wird, in einer äußerst schwierigen Situation. Für die SPD Frauen ist klar: Auch wenn ein Schwangerschaftsabbruch kein Verhütungsmittel, sondern ein medizinischer Eingriff mit gesundheitlichen Risiken ist, wirkt kein Verhütungsmittel absolut sicher. Das Risiko für eine Schwangerschaft ist im Falle von Geschlechtsverkehr immer gegeben. Und dafür verantwortlich sind, die daran Beteiligten und nicht allein die gebärfähige Person. Diese darf nicht stigmatisiert werden.
Dass ungewollt Schwangere verantwortungsvolle Entscheidungen treffen, zeigt sich in Ländern wie Kanada, in denen seit Jahrzehnten die Entscheidung bei den Betroffenen liegt. Das Beenden einiger Schwangerschaften ist in allen Gesellschaften und zu allen Zeiten üblich und unumgänglich. Es ist die Pflicht des Staates eine flächendeckende medizinische Versorgung zu gewährleisten.